
Foto: Cesar von Meissen
Altstadt von Essen-Werden
Die Altstadt von Essen-Werden, auch als Werdener Altstadt bekannt, liegt eingebettet in die malerische Landschaft des Ruhrtals am südlichen Rand des Ruhrgebiets. Das historische Juwel im Essener Stadtteil Werden hat eine reiche Geschichte, beeindruckenden Architektur und einen besonderen, kulturellen Charme vorzuweisen. Besucher wie Einheimische schätzen gleichermaßen das besondere Flair der Werdender Altstadt. Gelegen am Ufer des Flusses Ruhr und geprägt durch eine über 1.200-jährige Geschichte, bietet Werden eine einzigartige Verbindung von Historie und lebendigem, hippem Leben.
Historie und Handwerk
Die Ursprünge von Werden reichen bis in das 8. Jahrhundert zurück, als der Heilige Liudger an dieser Stelle ein Benediktinerkloster gründete. Das Kloster war seinerzeit nicht nur ein Zentrum der Religion, sondern auch der Bildung und der Kultur. Die Abteikirche St. Ludgerus, ein beeindruckendes Beispiel frühromanischer Architektur, zeugt noch heute von dieser glanzvollen Ära. Die Krypta beherbergt die Reliquien des Heiligen Liudger, dem Gründungsvater Werdens, und ist bis heute ein bedeutendes Pilgerziel. Während des Mittelalters entwickelte sich Werden zu einem wichtigen Handels- und Handwerkszentrum. Die Lage an der Ruhr erleichterte den Transport von Waren, was der eigenständigen Stadt wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Viele der Fachwerkhäuser, die die Gassen der Altstadt entlang der Hufergasse, Grafenstraße und Rittergasse säumen, stammen aus dieser Zeit und erzählen Geschichten von vergangenen Jahrhunderten.
Architektur und Sehenswürdigkeiten
Ein Spaziergang durch die Werdener Altstadt fühlt sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Die schmalen Kopfsteinpflastersträßchen, gesäumt von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, schaffen eine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Hier befindet sich auch die „Kemnate“, das schmalste Haus Deutschlands, das immer wieder im Rahmen von Quizfragen als Antwort gewusst werden muss. Insgesamt 86 Baudenkmäler sind im ältesten Stadtteil von Essen gelistet. Viele davon befinden sich in Privatbesitz, können aber zumindest von außen betrachtet werden. Besonders hervorzuheben sind die Abteikirche St. Ludgerus mit ihrer eindrucksvollen Krypta und den kunstvollen Mosaiken, die St. Lucius-Kirche als die wohl ältesten Kirche nördlich der Alpen, das Werdener Rathaus mit seiner neugotischen Fassade und Werden Abbey, die Alte Abtei Werden und Parkanlagen.
Kultur und kreative Atmosphäre
Werden ist nicht nur ein Ort des historischen Erbes, sondern auch ein lebendiger Stadtteil mit einer außergewöhnlichen Kulturszene. Die Folkwang Universität der Künste, das Kunsthaus Essen sowie die Fachhochschule für Kirchenmusik tragen unter anderem zur kreativen Atmosphäre bei. Regelmäßige Veranstaltungen wie der Werdener Weihnachtsmarkt nutzen die Werdender Altstadt als Kulisse. Besonders beliebt ist die Promenade entlang der Ruhr, die zum Flanieren einlädt, oder die nahe Brehminsel zum Entspannen.
Natur und Nähe zum Baldeneysee
Die unmittelbare Nähe zur Ruhr macht Werden zu einem Paradies für Naturfreunde. Rad- und Wanderwege entlang des Flusses bieten atemberaubende Ausblicke auf die Landschaft. Der Baldeneysee, nur wenige hundert Meter entfernt, lädt zu Wassersportaktivitäten wie Segeln, Paddeln, Rudern und Schwimmen.
Unser Fazit
Die Altstadt von Essen-Werden vereint auf einzigartige Weise Geschichte, Kultur und Natur. Sie ist ein Ort, der zum Entdecken, Erleben und Verweilen einlädt, und bestes Beispiel für die vielen noch verborgene Schönheit und Vielfalt des Ruhrgebiets ist. Ob Geschichte, Kunst, Architektur, Sport oder Entspannung das Interesse weckt – Werden hat einfach für jeden etwas zu bieten.