
Foto: Jochen Tack
Hommage an den Wassersport auf dem Baldeneysee
Rudern zählt zu den Kraft-Ausdauer-Sportarten und wurde bereits vor dem Bau des Baldeneysee im Ruhrtal praktiziert. Essener Rudervereine blicken auf eine über einhundertjährige Tradition zurück und ermöglichen es Sportbegeisterten, diese Sportart auf dem Baldeneysee auszuüben. In den Wintermonaten und bei Hochwasser bieten Ruderergometer in den Bootshäusern eine wetterfeste Alternative, sich fit zu halten. Technik wird dann im „Ruderkeller“ bzw. dem Ruderbecken im Regattahaus trainiert. Baldeneysee.Ruhr bietet einen Überblick über die Sportart Rudern.
Geschichtsträchtiger Sport
Rudern ist weit mehr als nur eine Methode der Fortbewegung auf dem Wasser – es ist eine Kunst, ein Wettkampf und eine jahrhundertealte Tradition. Der Ursprung des modernen Rudersports geht auf das Jahr 1829 zurück, mit dem legendären Boat Race zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge in England. Diese berühmte Regatta verwandelte Rudern von einer praktischen Notwendigkeit in einen angesehenen Wettkampfsport, ein Event für die High Society und vergleichbar mit Ascot für den Galopprennsport. Die Begeisterung für diesen Sport schwappte schnell nach Deutschland über, wo 1836 in Hamburg der erste deutsche Ruderverein gegründet wurde.
Riemen und Skullen
Seither hat sich Rudern zu einer weltweiten Disziplin entwickelt, die Kraft, Teamgeist, Dynamik und Ausdauer vereint. Ob als Leistungssport oder zur Freizeitgestaltung – die Vielseitigkeit macht Rudern für viele attraktiv. Besonders die Möglichkeit, sich entweder im Riemenrudern (mit jeweils einem Ruder pro Ruderer) oder im Skullen (mit zwei Rudern pro Ruderer) fortzubewegen, gibt Athleten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem ist es ein Sport, der nahezu alle Muskeln anspricht und – bei richtiger Ausführung – wenige Verletzungen hervorbringt.
Rudern auf höchstem Niveau
Nicht nur bei nationalen und internationalen Wettkämpfen, sondern auch bei den Olympischen Spielen gehört Rudern zu den etablierten Sportarten. Seit 1900 ist Rudern Teil der olympischen Disziplinen – zunächst nur für Männer, während Frauen erst ab 1976 zugelassen wurden. Besonders bekannt ist der Deutschland-Achter, der als Aushängeschild des deutschen Rudersports gilt, in internationalen Wettbewerben regelmäßig Spitzenplätze belegt und am Stützpunkt in Dortmund trainiert wird. Am Baldeneysee befindet sich der Bundesstützpunkt Essen des Deutschen Ruderverbandes e.V. (DRV) Hier werden regelmäßig Leistungssport-Lehrgänge abgehalten. Die Internationale Hügelregatta findet jährlich auf dem Baldeneysee statt. Auch die Deutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften des DRV ermitteln ihre Besten regelmäßig auf dem Baldeneysee.
Sechs Rudervereine in Essen
Neben professionellen Wettkämpfen bietet Rudern aber noch viel mehr: Breitensport-Regatten, Wanderfahrten und Fitnesstraining sind feste Bestandteile eines lebendigen Vereinslebens. Wer sich dem Wassersport widmen möchte, hat die Möglichkeit, in einem der über 500 deutschen Rudervereine aktiv zu werden – ideal für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Am Baldeneysee und im Essener Ruhrtal gibt es insgesamt sechs Rudervereine (siehe Übersicht) mit Bootshäusern direkt an der Ruhr bzw. dem Baldeneysee.
Gut für die Gesundheit
Rudern ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein ausgezeichnetes Training für Körper und Geist. Die Bewegungen fordern das Herz-Kreislauf-System, verbessern die Koordination und trainieren sämtliche Muskelgruppen, wodurch es sich ausgezeichnet zur gesundheitlichen Prävention und sogar zur Rehabilitation eignet. Das geringe Verletzungsrisiko macht Rudern zu einer besonders sicheren und gesundheitsfördernden Sportart.
Inklusion und Vielseitigkeit
Doch Rudern ist nicht nur für Menschen ohne körperliche Einschränkungen zugänglich. Durch speziell angepasste Boote können auch Menschen mit Behinderungen diesen Sport ausüben, was die Inklusion und Vielseitigkeit dieser Disziplin unterstreicht. Das Wasser und die Bewegung in der Natur sorgen für eine beruhigende Atmosphäre, die mentale Entspannung und Ausgeglichenheit fördert.
Unser Fazit
Rudern ist ein Sport für Körper und Seele gleichermaßen. Ob als leistungsorientierte Herausforderung oder als mentaler Ausgleich zu einem stressigen Alltag – Rudern verbindet Naturverbundenheit mit ambitionierter Bewegung. Es stärkt Körper und Geist, fördert Teamgeist und Disziplin und bietet auch am Baldeneysee eine traditionsreiche Geschichte, die sich bis heute weiterentwickelt. Wer sich für diesen einzigartigen Sport interessiert, wird unter den hiesigen Vereinen den passenden finden.