Foto: Frank Hapke
Elodea auf dem Baldeneysee
Grüne Teppiche auf dem Baldeneysee – wer dieser Tage auf den Baldeneysee schaut, wird diese Stellen schon entdeckt haben. Das übermäßige Wachstum der Elodea, einer Wasserpest Art, gilt als Ursache für das unerwartete Grün auf dem Wasser. Vom Hardenbergufer aus sind die grünen Teppiche besonders gut zu erkennen und natürlich vom Wasser aus. Das gute Wetter im Mai soll das Wasserpest Wachstum begünstigt haben, weiß man beim Ruhrverband, dem Essener Wasserwirtschaftsunternehmen. Doch nicht jeder ist glücklich über ihre Ausbreitung.
Probleme für Wassersportler
Denn für den Wassersport auf dem Baldeneysee sind die Pflanzen ein echtes Problem. Betroffen sind nahezu alle Wassersportler am Baldeneysee: Kanuten, Ruderer, Segler. Einmal hineingeraten, verfangen sich die Bootsteile. Ohne fremde Hilfe wird ein Freischwimmen nahezu unmöglich. So geschehen Ende Mai, als sich die Ruder einer geübten Ruderin in den schlingenartigen Wasserpflanzen verfingen und das Ruderboot kenterte. Das Mädchen berichtete hinterher, dass sich die Wasserpest um ihre Beine geschlungen habe und sie das Gefühl hatte, nach unten gezogen zu werden. Ein Herausschwimmen aus dem Wasserpestfeld sei unmöglich gewesen. Die Ruderin klammerte sich an ihr Boot bis schließlich die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, zur Rettung nahte.
Wasserpest legt Regatta lahm
So wurden die Deutschen Nachwuchsmeisterschaften U 23 / U19 / U17 im Rudern, die vom 23. bis 26. Juni 2016 auf dem Baldeneysee ausgetragen werden sollten, wegen der Elodea Plage am Baldeneysee abgesagt und nach Hamburg verlegt. Dazu der Vorsitzende des Deutschen Ruderverbandes e.V. Siegfried Kaidel: „Wir bedauern alle, dass in Essen nicht gerudert werden kann. Dies ist für alle Beteiligten bedauerlich und führt zu zusätzlichen Kosten. Gegen die Launen der Natur kann aber niemand etwas.“ Laut Ruhrverband trete bereits seit 2000 in den Ruhrstauseen Hengsteysee, Harkortsee und Kemnader See die Wasserpest massenhaft auf. Seit 2008 sei auch der Baldeneysee betroffen.
Fische zur Bestandskontrolle
Im vergangenen Jahr waren die Wasserpest Felder durch Mähen deutlich dezimiert worden. Zur Freude der Wassersportler. In diesem Jahr scheint diesbezüglich nichts zu passieren. Im Interesse der Wassersportler setze der Ruhrverband auf langfristige, nachhaltig wirkende Maßnahmen der biologischen Elodea Bestandskontrolle, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Hierzu habe man in 2002 Rotfedern Fische ausgesetzt, die sich unter anderem von Wasserpest ernährten.
Quellen: Deutsche Ruderverband e.V., rudern.de; Ruhrverband, ruhrverband.de.