
Foto: Cesar von Meissen
Stolpersteine Bungertstraße 22 in Essen-Werden
Bertha Herz und Jacob Herz lebten vor Deportation Jacobs in Essen-Werden. Auch sie führten ein Leben, das durch die zunehmende Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland stark beeinträchtigt wurde. Zwei Stolpersteine in der Bungertstraße 22 in 45239 Essen-Werden am Baldeneysee erinnern an ihr Schicksal.
Erste Deportation
Jacob Herz war Werdender durch und durch. Er wurde am 20. November 1893 in der Abteistadt Werden geboren und war einer der jüdischer Bürger, die unter den zunehmenden Repressionen des nationalsozialistischen Regimes litt. Auch er wurde während der Novemberpogrome 1938 verhaftet und in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. „Schutzhaft“ bedeutete nichts anderes, als dass Menschen ohne rechtliche Grundlage inhaftiert wurden. Jacob Herz wurde in das Konzentrationslager Dachau gebracht, eines der ersten und berüchtigtsten Lager des Nationalsozialismus. Dort war er schwersten Bedingungen ausgesetzt, bevor er schließlich entlassen wurde.
Zweite Deportation
Doch mit Entlassung war seine Verfolgung nicht vorbei. Am 22. April 1942 wurde Jacob Herz erneut deportiert – diesmal wie auch Sophie und Ruth Baum in das Transit-Ghetto Izbica. Dieses Ghetto in Polen diente als Durchgangslager für jüdische Deportierte, die später in Vernichtungslager wie Sobibor oder Belzec weitertransportiert wurden. Es gibt keine genauen Aufzeichnungen über sein weiteres Schicksal, aber es ist wahrscheinlich, dass er in einem der Vernichtungslager ums Leben kam.
Die Innschrift auf den Stolpersteinen lautet
Stolperstein für | Innschrift |
---|---|
Jacob Herz | „HIER WOHNTE JACOB HERZ, JG. 1893, SCHUTZHAFT 1938, DEPORTIERT 1942, TRANSIT-GHETTO IZBICA, ERMORDET“ |
Bertha Herz | „HIER WOHNTE BERTHA HERZ, JG. 1896, DEPORTIERT 1942, TRANSIT-GHETTO IZBICA, ERMORDET“ |
Alle Angaben ohne Gewähr
Bertha Herz
Auch seine drei Jahre jüngere Frau, Bertha Herz, wurde 1942 nach Izbica deportiert. Über sie gibt es leider weniger dokumentierte Informationen. Damit wurde sie ebenfalls Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, jedoch gibt es keine spezifischen Daten zu ihrer Deportation, ihrem weiteren Schicksal und ihrem Tod.
Erinnerung und Mahnmal
Die Stolpersteine für Jacob Herz wurden ursprünglich am 7. Juli 2006 verlegt und später am 20. September 2024 ausgetauscht. Diese Gedenksteine erinnern an das Leben und das tragische Ende jüdischer Bürger und sind Teil der Bemühungen, die Erinnerung an die Opfer des Holocaust als Mahnmal wachzuhalten.