
Altes Rathaus von Bredeney | Foto: Cesar von Meissen
Bredeney: Historische Wurzeln und grüne Lebensqualität
Im Süden der Ruhrmetropole Essen liegt Bredeney – ein Stadtteil, der wie kaum ein anderer die Geschichte und den Wandel der Ruhr-Region widerspiegelt. Einst eine landwirtschaftlich geprägte Bauernschaft – heute ein gehobenes Wohnviertel mit Naherholungscharakter, historischen Schätzen und denkmalgeschützten Häusern und Wohnvierteln. Gleichzeitig ist Bredeney einer von insgesamt fünf am höchsten gelegenen Stadtteile Essens. Die anderen Stadtteile sind Heidhausen, Kettwig, Fischlken und Schuir. Diese Stadtteile zeichnen sich durch viel Grün, Waldnähe und eine eher dörfliche Atmosphäre aus – ganz anders als das typische Bild vom Ruhrgebiet. Essen hat insgesamt 50 Stadtteile.
Wappen von Bredeney

Quelle / Wappen: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
Das Stadtteilwappen von Essen-Bredeney wurde Ende der 1970er Jahre vom Heraldiker Kurt Schweder entworfen und spiegelt die historische und geografische Identität des Stadtteils wider. Der grüne Hintergrund symbolisiert die „breite Aue“, die dem Namen Bredeney zugrunde liegt, und verweist auf die naturnahe Lage mit Wäldern und dem Baldeneysee. Ein silberner Balken im Wappen stammt aus dem Wappen der Herren von Bottlenberg, einer alten Adelsfamilie, die in der Region ansässig war. Damit vereint das Wappen landschaftliche Merkmale mit historischen Bezügen und unterstreicht den traditionsreichen, gehobenen Charakter Bredeneys.
Ursprünge Bredeneys
Die Ursprünge Bredeneys reichen weit zurück: Bereits im Jahr 796 wurde das Gebiet der späteren Abtei Werden geschenkt, und 875 tauchte erstmals der Name „brede Aeue“ auf – altsächsisch für „breite Aue“. Diese Bezeichnung verweist auf die weitläufigen, fruchtbaren Flächen entlang der Ruhr, die das Landschaftsbild prägten. Der Name Bredeney ist also ein sprachliches Echo der Natur, die den Stadtteil bis heute auszeichnet. Denn auch heute noch ist Bredeney geprägt von weitläufigen Ackerflächen, Wiesen und Wäldern – allen voran der Kruppwald rund um die Villa Hügel.
Pittoreske Kolonie im Cottage-Stil
Zurück zur Historie. Im 19. Jahrhundert begann ein neues Kapitel: Der Kohleabbau hielt Einzug, und mehr als 20 Kleinzechen prägten das Bild der Region. Doch der wohl bedeutendste Impuls kam von Alfred Krupp, der 1811 die Gussstahlfirma seines Vaters übernahm und 1873 die imposante Villa Hügel oberhalb der Ruhr bauten ließ und bezog. Die Villa mit ihren 269 Räumen wurde nicht nur zum Familiensitz, sondern auch zum Symbol der Industrialisierung im Ruhrgebiet. In unmittelbarer Nähe entstand die Siedlung Brandenbusch – eine pittoreske Kolonie im Cottage-Stil für die Bediensteten der Familie Krupp. Bis zu 600 Angestellte lebten dort, und die unterschiedliche Größe der Häuser spiegelte die Hierarchie innerhalb des Haushalts wider.
Bau des Baldeneysees
Nach Bau der Villa Hügel und Eingemeindung Bredeneys in die Stadt Essen im Jahr 1915, wandelte sich das Viertel zunehmend zum bevorzugten Wohngebiet für das gehobene Bürgertum. Weit weg von den Arbeitervierteln großer Zechen wie Zollverein in Katernberg entstanden im beschaulichen und naturnahen Bredeney Villenviertel. Mit dem Bau des Baldeneysees zwischen 1931 und 1933 wurde der Stadtteil endgültig zur grünen Lunge Essens und einem der attraktivsten Wohnorte im Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen. Heute lädt der See mit seinem Sandstrand, Bademöglichkeit, Sportangeboten auf und am Wasser sowie Wanderwegen zum Verweilen ein. Die Attraktivität ist geblieben – die Baugrundstücke begrenzt – was naturgemäß die Begehrlichkeit steigert.
Geschichte und Geschichten
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen neben der Villa Hügel auch der Hügelpark, das Wildgatter Heissiwald, die Siedlung Brandenbusch und die Burgruine Neue Isenburg. Die evangelische Kirche in Brandenbusch, errichtet 1906, ist ein charmantes Beispiel für die Architektur jener Zeit. Wer durch Bredeney spaziert, entdeckt nicht nur Geschichte, sondern auch Geschichten – etwa jene von Berthold Beitz, dem langjährigen Krupp-Manager, der hier lebte.
Reise durch die Zeit
Bredeney ist heute mehr als ein Stadtteil – es ist ein Ort, an dem Historie, Natur und Lebensqualität eine harmonische Verbindung eingehen. Ein Spaziergang durch die Alleen, vorbei an denkmalgeschützten Häusern und dem glitzernden Baldeneysee, ist wie eine Reise durch die Zeit – mit Blick auf eine Aue, die einst breit und fruchtbar war und heute ein Stück Essener Identität trägt.
Stadtteil Essen-Bredeney – Übersicht
| Informationen zu Bredeney | ||
|---|---|---|
| Lage | Südlich-zentral in Essen, angrenzend an den Baldeneysee, Ruhrtal, Heissiwald und Kruppwald | |
| Fläche | 8,76 km² | |
| Einwohnerzahl | Ca. 10.939 (Stand: 30. September 2025) | |
| Historie | Villa Hügel und Siedlung Brandenbusch als Zeugnisse der Krupp-Dynastie und industriellen Geschichte | |
| Sehenswürdigkeiten | Villa Hügel, Baldeneysee, alte evangelische Kirche Brandenbusch, historische Villen in Alt-Bredeney | |
| Verkehrsanbindung | Straßenbahnlinien, Busverbindungen, B224 und direkter Anschluss an die A52 Richtung Düsseldorf | |
| Postleitzahl | 45133, 45134, 45239 | |
| Wohnqualität | Exklusivster Stadtteil Essens mit hoher Lebensqualität, ruhiger Lage und überdurchschnittlichen Bodenrichtwerten | |
| Geokoordinaten | 51.4144° N, 6.9939° E | |
| Architektur | Denkmalgeschützte Gebäude wie das alte Rathaus, Kirche Brandenbusch und historische Schulgebäude | |
| Soziodemografische Struktur | Vorwiegend Unternehmer, Manager und wohlhabende Familien; CDU mit überdurchschnittlichen Wahlergebnissen | |
| Bildungseinrichtungen | Mehrere Kindergärten, Grundschulen und zwei Gymnasien in denkmalgeschützten Gebäuden | |
| Übersichtskarte | Karte von Essen-Bredeney | |
Alle Angaben ohne Gewähr.
Fazit: Bredeney – Essens exklusives Juwel mit Charakter und Geschichte
Bredeney hebt sich in vielerlei Hinsicht von anderen Essener Stadtteilen ab – sowohl historisch als auch strukturell und atmosphärisch. Hier sind einige markante Unterschiede:





















