
Foto: Cesar von Meissen
Bauarbeiten am Baldeneysee wieder aufgenommen nach Baustopp bei Regattatribüne
Viele Besucher des Baldeneysees hatten sich zuletzt gewundert, warum es auf der Baustelle für die neue Regattatribüne nicht weitergeht. Der Grund: Die Bauarbeiten an der neuen Regattatribüne am Baldeneysee wurden von einem unerwarteten Rückschlag getroffen. Die zur Vorbereitung auf das Bauprojekt genommenen Bodenproben hatten an bestimmten Stellen zwar eine Belastung des Erdreichs festgestellt, die neuerlich entnommenen Bodenproben hatten dagegen jedoch eine alarmierende Kontamination des Untergrunds offenbarten.
Gaskraftwerk unterhalb des Hügels
Das war im Oktober 2024 als erhöhten Werten an Mineralölkohlenwasserstoffen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Spuren von Blei, Kupfer, Quecksilber und Zink festgestellt wurden. Diese sollen von einem Gaskraftwerk herrühren, welches Alfred Krupp zur Versorgung der Villa Hügel und deren Nebengebäuden 1871 unterhalb des Hügels im Ruhrtal errichten ließ.
Kontaminierter Boden
Um also eine Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern und die sensible Umwelt am Seeufer zu schützen, mussten umfassende Maßnahmen ergriffen werden. Dazu wurde die belastete Erde auf speziellen Folien zwischengelagert, um eine Auswaschen und damit eine Gefährdung des Grundwassers und des Sees zu verhindern. Die Schadstoffe seien gebunden und nicht luftlöslich. Nach Abtransport des Erdreiches konnte die Baustelle wieder in Betrieb genommen werden. Die Sport- und Bäderbetriebe der Stadt Essen rechnen mit zusätzlichen Kosten von rund 1,5 Millionen Euro.
Regattasaison 2026
Dieser Vorfall führte jedoch zu erheblichen Verzögerungen im Bauzeitplan, die schwerlich aufzuholen ist. Die Fertigstellung, ursprünglich für März 2026 vorgesehen, wurde somit nach hinten verschoben. Dies ist besonders bedauerlich, da die Regattatribüne eine wichtige Rolle für den Wassersport und die am Baldeneysee ausgetragenen Wettbewerbe spielt. Seit Beginn der Abrissarbeiten liegt der Regattabetrieb brach – darunter Disziplinen wie Kanurennen, Kanu-Polo, Drachenbootfahren, Segeln und Rudern. Mit Fertigstellung der neue Regattatribüne soll der Wettkampfsport auf dem Baldeneysee wieder aufgenommen werden. Die hiesigen Vereine planen mit der Fertigstellung zur Saison 2026. Daher soll im Mai 2026 die Fertigstellung war noch nicht abgeschlossen, aber das Bauwerk sich zumindest im Rohbau befinden – so der Plan.
Wiederaufnahme der Bauarbeiten
Erfreulicherweise konnten die Bauarbeiten am Montag, den 24. März 2025, wieder aufgenommen werden. Das beauftragte Fachunternehmen hat die Erdarbeiten inzwischen fortgesetzt. Das Baldeneysee.Ruhr-Redaktionsteam, das die Fortschritte vor Ort dokumentiert, stellte fest, dass die Arbeiten sogar samstags auf der Baustelle fortgeführt werden – so geschehen am 29. März 2025. Dies zeigt das Engagement, den Rückstand möglicherweise zwar nicht aufzuholen, aber das Projekt zumindest weiter voranzutreiben.
Vision der neuen Regattatribüne
Die Vision für die neue Regattatribüne ist ambitioniert: Das geplante Gebäude soll sich über 135 Meter erstrecken und Platz für etwa 1.700 Zuschauer bieten. Neben Sitz- und Stehplätzen soll es auf der See abgewandten Seite moderne Funktionsräume sowie Lagerflächen für Sportvereine geben. Auch Veranstaltungen und Besucher sollen von den neuen Räumlichkeiten profitieren. So soll für die neue Regattatribüne ein barrierefreier Zugänge dank eines integrierten Hublifts ermöglicht werden. Die Fertigstellung dieses Projekts wird nicht nur den sportlichen Betrieb am Baldeneysee wiederbeleben, sondern sicherlich die Umgebung aufwerten und dann als modernes Wahrzeichen dienen.