
Foto: (c) Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Fotograf: Denis Bury
Der Hügelpark oberhalb des Baldeneysee
Der Villa Hügelpark, auch Hügelpark, ist eine von Alfred Krupp angelegte Parkanlage im Essener Stadtteil Bredeney. Der Park im englischen Stil erstreckt sich rund um die Villa Hügel am Baldeneysee und grenzt an den Kruppwald und den Stadtwald. Er hat heute eine Gesamtgröße von rund 40 Hektar und wird jährlich von mehr als 100.000 Besuchern aufgesucht. Diese besondere Grünfläche mit Pflanzen aus der ganzen Welt ist vollständig eingezäunt und gehört zu den schönsten Parks Deutschlands. Von hier aus bietet sich ein einzigartiger Blick auf den Baldeneysee. Mit einigen Einschränkungen ganzjährig geöffnet, gibt es Führungen nach Voranmeldung. Baldeneysee-Ruhr liefert alle Informationen und alles Wissenswerte zum Hügelpark.
Park und Nutzgarten
Alfred Krupp hatte genaue Vorstellungen, wie der Hügelpark aussehen sollte, Er wollte nämlich einen Wald voller Bäumen, den er zu Lebzeiten noch erleben würde – daher ließ er viele, bereits ausgewachsene Bäume anpflanzen. Der Park war Rückzugsort der Familie Krupp und auch ein Ort für Sport- und Freizeitvergnügen, natürlich diente es auch der Repräsentation. Neben all diesen Funktionen hatte der Park einen ganz praktischen Nutzen: Er lieferte das Wild für die Küche, sowie Obst und Gemüse aus eigenen Gewächshäusern. Vor 150 Jahren angelegt, hat sich der Hügelpark im Laufe der Zeit gewandelt. Die Gewächshäuser sind verschwunden und es gab die ein oder andere Umgestaltung. Dennoch sind viele Elemente von einst erhalten: Gewächse und Skulpturen.
Exotische Pflanzenarten
Alfred Krupp hatte1883 sein Ziel erreicht und einen weitläufigen Park erschaffen, in dem allerdings nur ausgewachsene Bäume Platz fanden, damit er noch den von ihm gewollten Wald miterleben konnte. Er ließ einheimische Bäume Pflanzen, unter anderem Buchen, Eichen, Linden, Platanen, Kastanien, Tannen und Fichten, die seinerzeit bereits 50 Jahre alt waren. Aber auch exotische Arten wie Mammutbäume und Zedern. Rhododendren liebte Krupp wegen ihrer prächtigen und leuchtenden Blüten. Im gesamten Villa Hügelpark und Kruppwald sind sie zu finden. Besonders prächtig blühen sie bis zu zweimal im Jahr in der berühmten Rhododendronschlucht westlich der Villa Hügel. Bei Blüte im Frühling und bisweilen auch im Herbst ein absolutes Muss für Gartenliebhaber und Schöngeister.
Ägyptische Statuen und andere Skulpturen
Friedrich Alfred Krupp und seine Frau Margarethe erweiterten den Park im Jahre 1888. Sie ließen Gewächs- und Schauhäuser bauen und seltene, exotische Gewächse setzen. Von dem ursprünglich rund 150 Hektar großen Hügel-Areal waren bis zu 15 Hektar für die Landwirtschaft vorgesehen. Der obere Terrassengarten des Hügelparks wurde vermehrt ornamental gestaltet und 1900 zogen zwei Sphinx-Statuen – ägyptische Statuen mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Menschen – in den Park ein. Genauer gesagt säumen sie die Terrasse vor der Villa Hügel.
Skulpturen im Villa Hügelpark
Die Parkanlage wurde von der Familie Krupp bis 1914 ebenfalls künstlerisch ausgestattet. So gestaltete der Tierbildhauer Alfred Hinrich Hußmann das lebensgroße „Weidende Pferd“, das aus Bronze gegessen wurde. Dieses Pferd ist ein Abbild des Lieblingspferdes von Alfred Krupp, der ein absoluter Pferdenarr war. Eine weitere Skulptur, die um 1960 entstand, ist die „Kleine Sitzende“ Jean Sprenger, Kleine Sitzende. Ebenfalls später hierher gebracht wurde die „Allegorie der Arbeit“, eine Skulptur von Hugo Lederer, die ursprünglich im Turmhaus der Kruppverwaltung an der Altendorfer Straße stand. Die Steinskulptur stand ursprünglich auf der Terrasse, den Blick auf die Villa Hügel gerichtet, den Baldeneysee im Rücken. Inzwischen wurde sie umplatziert. Auch ein von der Krupp-Gussstahlfabrik hergestellter Schiffspropeller, nämlich der des Schnelldampfers Europa mit einem beachtlichen Durchmesser von 4 Metern und einem Gewicht von 13,6 Tonnen, ist hier aufgestellt.
Führungen oder auf eigene Faust
Heutzutage gibt es Führungen durch den weitläufigen Hügelpark – die meisten Besucher erkunden den auf und an dem Hügel gelegenen Park auf eigen Faust. Die Führungen werden mit und ohne Einführung in die Geschichte der Krupp-Familie angeboten. Außerdem gibt es einen Rundgang, bei dem die besondere Flora erläutert wird. Wer an einer dieser zweistündigen Führung mit einer maximalen Teilnehmerzahl von 20 Personen teilnehmen möchte, sollte sich vorher anmelden. Festes Schuhwerk und witterungsbeständige Kleidung sowie Sonnenschutz sind empfehlenswert. Schulklassen können den Hügelpark nach Voranmeldung ebenfalls besichtigen und Naturkunde einmal live erleben.
Unser Fazit
Der Park rund um die Villa Hügel besteht aus mehr als 7.000 Bäume aus über 120 verschiedenen Arten. Seltene Sträucher und nahezu zweihundert Jahre Alte Bäume zeichnen den Villa Hügelpark aus. Die Blaue Atlaszeder aus Marokko, der persische Eisenholzbaum, die Sicheltanne aus Japan und der nordamerikanische Mammutbaum sind hier oberhalb des Baldeneysees heimisch geworden. Rhododendron-Schlucht, ostasiatische Tulpen-Magnolien, Skulpturen und Krupp’sche Artefakte verleihen dem Hügelpark nicht nur zur Blütezeit ein faszinierendes Flair.