Foto: Cesar von Meissen
Wandern, Wildgehege und Waldlehrpfad
Der Heissiwald, auch Heißiwald, oberhalb des Baldeneysees im Essener Stadtteil Bredeney verfügt über Wanderwege, ein Wildgehege sowie einen Waldlehrpfad. Der Heissiwald ist der perfekte Ort für Kindergarten- und Grundschulkinder die Natur hautnah zu erleben und auch für Erwachsene ein unvergleichliches Naturerlebnis. Wanderungen um den Baldeneysee, Richtung Bergisches Land oder nach Kettwig sowie das Wildgatter gehört zudem zu den beliebtesten und schönsten Erholungsmöglichkeiten in Essens.
Das Wildgehege
Das Wildgehege liegt im Zentrum des Heissiwaldes und besteht bereits seit 1964. Das Gehege, welches auch Wildgatter genannt wird, verdankt seinen Erhalt dem 1994 gegründeten Förderverein „Wildgatter Essen Heissiwald e.V.“. Der Verein hat sich zum Ziel gemacht, den Erhalt dieser Einrichtung durch Spenden und Mitgliedsbeiträge sicherzustellen, da scheinbar schon länger keine öffentlichen Mittel mehr zur Verfügung stehen. Das Wildgatter ist ca. 6 Hektar groß und in drei Bereiche aufgeteilt, welche vier Wildarten beherbergen: Schwarzwild, Muffelwild, Rotwild und Damwild. Das Schwarzwild zu dessen Familie u.a. Wildschweine gehören, ist ein Allesfresser und ist nachtaktiv. Unter den Hirscharten kommt dem Rotwild eine besondere Bedeutung zu. Wie das Wildschwein lebt es ebenfalls im Rudel. Auch Wildschafe, auch Muffelwild bzw. Mufflons genannt, sind ebenfalls Rudeltiere und leben überwiegend im Wald. Der Damhirsch, auch Damwild genannt, zeichnet sich durch sein braunes Fell mit den charakteristischen, weißen Punkten aus. Die Tiere können über vier hohe Schaupodeste beobachtet werden. Diese Podeste sind nicht barrierefrei. Der Ferienspatz, die Ferienintitiative für Schulkinder, veranstaltet regelmäßig Events an der Anlage.
Anreise mit dem PKW
Mit dem PKW erfolgt die Anreise über den Werdender Berg aus Bredeney kommend, bzw. über den Weg zur Platte aus Werden kommend. Hier gilt zu beachten, dass der Weg zur Platte in den Stück unterhalb des Heissiwaldes zur Einbandstraße wird und nur in Richtung Bredeney mit dem PKW befahren werden kann. Am Heissiwald befindet sich ein Wanderparkplatz, von welchem beliebte und ausgezeichnete Wandertouren starten, u.a. der Bergische Weg und die Rundwanderwege Kettwiger Promenadensteig und Baldeneysteig. Insgesamt gibt es drei Rundwanderwege, die alle vom Wanderparkpklatz ausgehen. Das Wildtiergehege ist vom Wanderparkplatz in wenigen Gehminuten erreichbar.
Kastanien, Eicheln und Bucheckern
Das die Anlage des Wildgeheges einem Plateau in dem ansonsten steilen Gelände gleicht, können sich auch kleine Kinder und ältere Menschen auf dem Rundweg um das Wildgehege im Heissiwald sehr gut fortbewegen. Gastronomische Betriebe in der Nachbarschaft sorgen für das leibliche Wohl. Gesammelte Kastanien, Eicheln und Bucheckern können zu den Bürozeiten im Forsthaus Am Korintenberg abgeben werden. Am Wildgatter gibt es zudem Behälter, die damit gefüllt werden können. Der Betreiber bittet eindringlich darum, diese Waldfrüchte nicht in Plastiktüten aufzubewahren und/oder einzuwerfen. Mit Schimmelsporen bzw. Schimmel verunreinigte Kastanien, Eicheln und Bucheckern kontaminieren alles und machen die Tiere krank, was es natürlich zu verhindern gilt.
Geschichtlicher Hintergrund
Der Heissiwald steht unter Landschaftsschutz und ist etwa 85 Hektar groß. Er ist Teil der bewaldeten nördlichen Essener Ruhrhöhen und wurde früher auch als „Plattenwald“ bezeichnet. Bis in das 19. Jahrhundert hinein war der Heissiwald eine weitgehend unbewaldete Bergkuppe, die als Weide- und Ackerland genutzt wurde. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts forstete der Gutsbesitzer Wilhelm Bernsau die Hochebene zu einem Mischwald auf. 1925 erwarb die Stadt Essen das Areal und gab ihm den Namen Heissiwald. In unmittelbarer Nähe befand sich die 1955 errichtete, ehemalige Villa von Alfred Krupp von Bohnen und Halbach mit Blick auf den Baldeneysee, die danach von dem langjährigen Generalbevollmächtigten der Alfried-Krupp-von Bohlen und Halbach-Stiftung, Bertholt Beitz und seiner Frau bewohnt und 2021 tatsächlich für ein Neubau-Projekt abgerissen wurde.
Unterwegs auf dem Waldlehrpfad
Der Wald setzt sich aus vielen verschieden Baumarten zusammen, unter anderem aus Stiel-, und Roteiche, aber auch aus Buche, Lärche und Douglasie. Ein Großteil der den Wald prägenden Nadelhölzer wurde bei einem Sturm im Jahre 1942 vernichtet. Im Jahr 2000 errichteten Forstwirte und Auszubildende einen Waldlehrpfad, auf welchem sich viele der genannten Baumarten befinden. Neben seiner Bedeutung als Erholungswald erfüllt der Heissiwald noch die Funktionen des Biotopschutzes, des Klimaschutzes sowie des Lärmschutzes, denn unterhalb des Heissiwaldes verläuft sowohl die stark befahrene Bundesstraße B224. Darüber hinaus sei in dem Zusammenhang noch die Einflugschneise des Flughafens Düsseldorf erwähnt, sowie der Flugverkehr vom Flughafen Essen/Mülheim. Das Wildgehege ist rund um die Uhr geöffnet – das Betreten der Gehege jedoch verständlicherweise nicht möglich.