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Deutsche Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften U17 , U19 und U23
Köln, 22. Juni 2025. Der Fühlinger See verwandelte sich vier Tage lang in das pulsierende Herz des deutschen Nachwuchs-Rudersports. Vom 19. bis 22. Juni 2025 fanden hier die Deutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften U17, U19 und U23 statt – mit über 1.200 Athletinnen und Athleten aus 197 Rudervereinen, die sich bei sengender Hitze packende Rennen lieferten. Bereits am Mittwoch reisten die Teams aus ganz Deutschland an, um sich bei ersten Trainingseinheiten mit der Strecke vertraut zu machen. Ab Donnerstag hieß es dann: volle Kraft voraus. In den Vor- und Hoffnungsläufen wurde um jeden Zentimeter gekämpft, bevor es am Wochenende in den Finals um Gold, Silber und Bronze ging.
Hitzeschlacht und Hindernisse
Die Bedingungen waren extrem: Am Sonntag kletterte das Thermometer in der Kölner Bucht auf bis zu 40 Grad (gemessen am eigenen PKW). Die Athletinnen und Athleten kühlten und schützten sich mit feuchten Handtüchern, Kühlmanschetten und aus Funktionsshirts improvisierten Kopfbedeckungen. Zuschauer nutzten jedes Fleckchen Schatten entlang der Regattastrecke. Doch nicht nur die Hitze forderte alles – auch das rege Freizeittreiben rund um die Seenplatte sorgte für teilweise skurrile Szenen. Rennboote bahnten sich ihren Weg durch ein Labyrinth aus SUPs, Luftmatratzen und Badenden. Grillduft lag in der Luft, während Rennbesprechungen abgehalten wurden. Barbecue-Rauch wehte über die Rennboote, die auf den Wiesen auf ihren Einsatz warteten.
Foto: www.meinruderbild.de
Ein Schreckensmoment überschattete kurzzeitig das Geschehen: Ruderer berichteten, dass ein Badender von einer Brücke direkt auf ein darunter herfahrendes Einer-Boot sprang. „Das war ein Schock für uns alle. Es hätte richtig schlimm ausgehen können“, sagte ein Trainer kopfschüttelnd und sichtlich bewegt. Ein dramatischer Beleg was passieren kann, wenn zwei Welten – wie hier – aufeinandertreffen.
Spitzenleistungen aus Essen
Besonders glänzen konnten auch die Essener Ruderinnen und Ruderer. Die Vereine EWRC, ETUF Ruderriege, TVK, Kettwiger RG und RaB von Baldeneysee und Ruhr zeigten in zahlreichen Bootsklassen Präsenz auf dem Podium und erkämpften sich Gold. Silber und Bronzemedaillen. Ein Beispiel: der Junior B-Vierer mit Steuerfrau, der in den Rennanzügen des Essener Ruder- und Regattavereins e.V. an den Start ging und sich aus B-Junioren der Kettwiger RG, RaB und EWRC zusammensetzte. In einem Herzschlagfinale setzten sich die vier Essener Jungs mit Steuerfrau gegen Berlin durch und holten dabei beinahe noch das zuvor klar führende Boot aus Krefeld | Düsseldorf ein, das sich gerade noch über die Ziellinie retten konnte – ein verdienter Titel als Deutscher Vize-Meister. „Diese Crew hat sich in den letzten Wochen unglaublich entwickelt. Der zweite Platz fühlt sich heute wie Gold an.“
Foto: www.meinruderbild.de
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Emotionen bis zur Ziellinie
Kommentiert von Michael Hein und Boris Orlowski, die mit Fachwissen und Leidenschaft durch das Programm führten, wurden viele Rennen – wie das zuvor geschilderte – erst auf den letzten Metern entschieden. Unterstützt von Drohnenbildern und dem Livestream auf Sportdeutschland.tv (Baldeneysee.Ruhr berichtete), konnten auch Daheimgebliebene die Dramatik hautnah miterleben. Entlang der Strecke feuerten Trainerinnen und Trainer auf Fahrrädern ihre Schützlinge an – je größer die Bootsklasse, desto größer der Trainer-Tross.
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Fazit
Diese DJM 2025 war mehr als ein sportliches Großereignis – sie war ein Fest der Leistung, der Leidenschaft und des Teamgeistes. Köln zeigte sich als würdiger Gastgeber, der trotz Hitze und Hürden ein unvergessliches Wochenende für den Rudernachwuchs und den deutschen Ruderrennsport bot.