
Foto: Cesar von Meissen
Die Brehminsel nahe Baldeneysee
Die Brehminsel, auch der Brehm genannt, liegt am Hadenbergufer zwischen Ruhr und dem Schleusenkanal Heyerstrang und ist durch eine Brücke mit der Uferpromenade verbunden. Sie ist eine kleine Insel, die auch als Werdens Stadtpark bekannt ist. Erholung, geselliges Miteinander, Sport und Spiel wird auf der Brehminsel groß geschrieben. Neben einer asphaltierten Promenade rund um die Insel, üppigen Wiesenflächen, Sitzbänken und einem Kinderspielplatz im hinteren Teil der Insel, überzeugt der Brehm vor allem durch seine gute Anbindung an die Werdener Altstadt, den S-Bahnhof Werden und die Nähe zum Baldeneysee.
Alter Baumbestand
Die Insel ist besonders im Sommer sehr beliebt und hat sich bei Besuchern über die Grenzen des Essener Stadtteils Werden hinaus einen Namen gemacht. Sie ist geprägt von einen großen Baumbestand mit stattlichen Kastanienbäumen, die im 19. Jahrhundert angepflanzt wurden, und allerhand anderer Gewächse sowie einer weitläufigen und gepflegten Wiesenfläche, die zum Verweilen und Spielen einlädt. Das Grillen ist auf dem Brehm nicht erlaubt. Wer ein Barbecue mit Familie und Freunden plant, kann auf die Fläche am Alten Strandbad im Löwenthal ausweichen. Hier ist das öffentliche Grillen erlaubt.
Park zum Promenieren
Auch die Kunst kommt auf der Brehminsel nicht zu kurz. Zwei Steintore wurden 1984/1985 von der in den USA lebenden, deutschen Künstlerin Maria Nordman auf der Brehminsel installiert. Die Objekte entstanden dank Initiative des Museums Folkwang und sollen eine Eingangssituation mit Stadttoren verbindlichen. Das zwar kleine, aber lange eigenständige Städtchen Werden geht auf eine Abtei bis ins 8, Jahrhundert zurück. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Brehm als Viehweide genutzt, bevor Stahl, Kohle und Tuch Werden Reichtum bescherten und die Brehminsel als Park zum Promenieren ausgerichtet wurde. Ein Stückchen weiter ragt das Bildnis eines Ruhrschiffers empor, erschaffen von Holzkünstler Roger Löcherbach. Die übergroße Statur stellt eine Verbindung her zu der auf dem angrenzenden Spielplatz befindlichen, verkleinerten Ruhraake, einem Spielschiff in Anlehnung an den historischen Schiffsverkehr auf der Ruhr.
Sichtachsen und Schaulustige
Nicht zu vergessen die Sichtachsen – hölzerne Plattformen, die die Aussicht auf thematisch mit dem Ort verbundene Reminiszenzen wie die Ruhrschiffahrt und die Tuchmacherfabrik gewähren sollen. Diese Bauwerke erlangten vor einigen Jahren zweifelhafte Berühmtheit als sie es in die vom Kabarettisten Mario Barth moderierte Fernsehsendung „Mario Barth deckt auf!“ schafften. Bei der von RTL ausgestrahlten Sendung geht es um Steuerverschwendung, die dem Publikum anhand von Beispielen präsentiert wird. In diesem Fall waren es die Holzplattformen auf der Brehminsel, die mit 15.000 Euro pro Plattform zu Buche schlagen und mit Aussichtsplattformen im herkömmlichen Sinne wenig gemein haben. Vier davon waren geplant, zwei wurden aufgrund von Protesten letztlich nur realisiert. Seit Ausstrahlung der Sendung zieht es neben den üblichen Erholungsuchenden inzwischen auch Schaulustige zu den Sichtachsen auf dem Brehm. Sie können sich vor Ort ihr eigenes Bild machen.
Geschichte der Brehminsel
Die Geschichte zeigt, dass diese kleine Insel im Ruhrtal immer schon beliebt und damit auch umkämpft war. Zunächst gehörte sie der Abtei Werden und wurde ab 1481 für drei Pfund Wachs an die Bürger der Stadt Werden verpachtet. Die Bürger ließen dort ihr Vieh weiden. Als die Pacht ausblieb, forderte das Kloster die Insel wieder zurück. Das Kloster hatte allerdings die Rechnung ohne die Vertreter der Stadt gemacht, die ihrerseits Interesse an der Insel hegten und sich nämlich direkt an Preußen wandten. Die Abtei konsultierte währenddessen den Kaiser. Daraus entstand schließlich ein dreißigjähriger Streit, der mit einem Vergleich endete.
Aus Priem wird Brehm
Der Bürgermeister und der Rat verzichteten hierbei auf die Brehminsel, wofür sie stattdessen 15 Morgen Land und einen Weideplatz erhielten. Die Brehminsel fiel nach der Säkularisation an die Preußen, die die Insel erneut als Weideplatz nutzten. Ab 1900 wurde die Brehminsel, die damals Prieminsel hieß, für die Öffentlichkeit zum Zwecke der Erholung und sportlichen Betätigung zugänglich gemacht. 1929 übernahm die Stadt Essen die Insel, nachdem Werden eingemeindet worden war. Das Land Nordrhein-Westfalen ist seit 1945 Eigentümer der Insel.
Unser Fazit
Heute hat sich die Brehminsel als Naherholungsgebiet für Familien etabliert. Durch die exakten Kennzeichnung der hiesigen Bäume ist ein Baulehrpfad entstanden, der von Kindergärten, Schulen und auf Klassenfahrt in der örtlichen Jugendherberge untergekommenen Kinder- und Jugendgruppen gut angenommen wird. Neben dem Spielplatz mit Seilbahn sprechen Tischtennisplatten und ein Volleyballfeld Sportbegeisterte an. Der vor der Brehminsel befindliche Tretbootverleih sowie die Werdender Wiesen und der ehemalige Treidelplatz sind sommertags ebenfalls beliebte Ziele.