
Foto: ©Elke Brochhagen, Stadt Essen
Beginn der Amphibienwanderung am Baldeneysee
Essen, Baldeneysee, 26. März 2025. Vorsicht ist ab sofort bis etwa Ende April rund um den Baldeneysee geboten. Die jährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern hat begonnen, und vor allem auch am Baldeneysee überqueren Erdkröten, Grasfrösche und Molche Straßen und Wege. Ihre Passage über befahrene Straße und Wege ist für die kleinen, bodennahen Lebewesen lebensgefährlich, denn ihre Wege werden auch von Autos und Fahrrädern genutzt. Besonders betroffen sind Abschnitte im Bereich von Bredeney, Heisingen, Kupferdreh, Werden und Fischlaken, wo die Tiere häufig stark befahrene Straßen passieren müssen. Auch auf den beliebten Radwegen rund um den See werden immer wieder Amphibien aus Unwissenheit überfahren. Naturschützer und Ehrenamtliche arbeiten hier, um die Tiere zu sammeln und sicher über die Straßen zu bringen. Doch sie können nicht überall sein. Daher ist jeder einzelne von uns gefragt.
Vorsicht beim Auto- und Radfahren
Alle Verkehrsteilnehmenden werden dringend gebeten, bis Mitte|Ende April vor allem in den Abendstunden und bei feuchtem Wetter besonders vorsichtig zu fahren und auf etwaige Amphibien zu achten. Nicht überall sind Schutzmaßnahmen vorhanden, sodass Amphibien oft ungehindert auf die Fahrbahn gelangen können. Selbst mit der engagierten Unterstützung von Ehrenamtlichen können nicht alle Tiere gefahrlos über die Straßen gebracht und vor der Gefahr bewahrt werden.
Gefährdung von Amphibien
Amphibien sind durch den zunehmenden Straßenverkehr, den Klimawandel und Krankheiten wie die Salamanderpest erheblich gefährdet. Auch Waschbären, die sich in unseren Breitengraden immer weiter ausbreiten, stellen eine Gefahr dar. Deshalb sind fischfreie Teiche und Tümpel sowie Feuchtgebiete rund um den Baldeneysee wichtige Rückzugsorte für Amphibien. Die langfristige Erhaltung von Sommer- und Winterquartieren in Wäldern, auf Wiesen und Uferzonen ist unerlässlich, um die hiesige Populationen zu schützen. Gesetzlich sind alle Amphibienarten ganzjährig geschützt, seltenere Arten wie beispielsweise Laubfrosch und Feuersalamander haben zusätzlich einen strengeren Schutzstatus.
Frösche, Kröten, Molche und Co.
Zum Hintergrund: Rund um den Baldeneysee leben verschiedene Amphibienarten, darunter Erdkröte, Grasfrosch, Teich- und Bergmolch sowie seltenere Arten wie Geburtshelferkröte und Kammmolch. Besonders hervorzuheben ist der Feuersalamander, der in einigen Bachtälern nahe dem Baldeneysee heimisch ist. Diese Art ist jedoch durch die sogenannte Salamanderpest stark gefährdet und wurde bereits dezimiert. Spaziergänger sollten deshalb die Wege nicht verlassen und ihre Hunde nicht unkontrolliert in die Uferbereiche und Wälder streifen lassen, um zur Erhaltung dieser gefährdeten Tiere beizutragen. Ohnehin gilt im ganzen Essener Stadtgebiet Leinenpflicht.